Osteoporose – eine heimtückische Krankheit

Was ist eigentlich Osteoporose?

Fast jeder von uns hat mit Sicherheit schon einmal etwas über Osteoporose gehört oder
gelesen. Wörtlich übersetzt heisst Osteoporose „poröser Knochen“. Die Krankheit Osteoporose ist durch eine verringerte Knochenmasse und einer porösen Knochenstruktur gekennzeichnet. Dieses führt dazu, dass die Knochen leichter brechen. Besonders anfällig sind die Knochen an denWirbelkörpern, dem Oberschenkelhals und den Handgelenken. Da der Knochenschwund lange Zeit ohne Anzeichen fortschreitet, kommt es nicht selten zu Brüchen ohne äussere Einflüsse. Eine sichtbare Spätfolge im Bereich der Brustwirbelsäule ist der „Witwenbuckel“, bei dem mehrere unbemerkte kleine Brüche stattfinden und diesen auslösen. In Deutschland leiden etwa 7 Mio. Menschen an dieser Volkskrankheit. Jede 4. Frau über 50 Jahre leidet an einer Osteoporose und weiss es gar nicht. Diese Frauen befinden sich meisstens in den Wechseljahren. Bei Frauen nach den Wechseljahren, also etwa nach dem 50. Lebenjahr, erhöht sich das Risiko noch einmal deutlich. Im Alter von 70 Jahren hat die Frau schon die Hälfte ihrer Knochenmasse verloren, während beim Mann in diesem Alter der Knochenverlust erst richtig beginnt. Aufgrund der Menopause, in der die normale Produktion der weiblichen Hormone in den Eierstöcken aufhört, kommt es zu einem fast doppelt so grossen Knochenverlust bei Frauen als bei Männern. Daher sind 9 von 10 osteoporotischen Patienten Frauen. Ungefähr 70% aller Knochenbrüche bei Menschen über 45 Jahren beruhen auf einer Osteoporose. Das grosse Problem der Osteoporose liegt in dem Frakturrisiko und den damit verbundenen Komplikationen. Jede 8. Frau in Europa über 50 Jahre wird im Laufe ihres Lebens einen osteoporosebedingten Knochenbruch an der Wirbelsäule erleiden, die als Folge zu einem Buckel, Hängebauch, Verlust der Taillenkontur, sowie chronische Rückenschmerzen führen. Das Risiko einer Frau an einer Hüftfraktur zu sterben, ist grösser als an Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs oder Ovarialkrebs zu erkranken.

Wie stellt der Arzt die Diagnose Osteoporose fest ?

Osteoporose muss so früh wie möglich erkannt und behandelt werden, um Frakturen
vorzubeugen.
Es haben sich 2 Möglichkeiten zur Diagnose einer Osteoporose bewährt.
Die eine Möglichkeit ist die Knochenmasse zu messen, um dessen Verlust zu diagnostizieren und frühzeitig zu behandeln. Heutzutage gibt es verschiedene Techniken
wie Ultraschall, Röntgenaufnahmen, CT, wobei sich die Knochendichtemessung mittels
Doppelphoton als sicherste Methode etabliert hat.
Seit kurzem haben wir die Möglichkeit den Knochenumbau zu prüfen. Dieser Knochenumbau lässt sich mittels eines Blut- oder Urintests bestimmen.

Wie entsteht Osteoporose ?

Die Knochen sind ein komplexes lebendes Gewebe, das sich ständig verändert und selbst repariert. Die Osteoporose entsteht dann, wenn mehr Knochen abgebaut als aufgebaut wird. Dieser Knochenumbauprozess kann aufgrund äusserer Einwirkungen, wie das Rauchen, Medikamenteinnahme (Cortison) oder falscher Ernährung gestört sein. In anderen Fällen sind es hormonelle Veränderungen, wie eine frühzeitige Menopause oder Stoffwechsel-störungen die Ursache für diesen Knochenschwund.

Wie behandelt man Osteoporose?

Ziel der Osteoporosebehandlung ist das Vermeiden von Knochenbrüchen. Dafür stehen dem Arzt verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Einige Medikamente stoppen den schnellen Knochenabbau, wiederum fördern andere Medikamente sogar den Aufbau von neuen Knochen.
Nach den Wechseljahren oder einer frühzeitigen Menopause werden oft weibliche Hormone, wie Östrogene, eingesetzt. Sie gleichen den entstandenen Hormonmangel aus
und verhindern einen weiteren Knochenabbau.

Was können Sie selbst gegen Osteoporose tun?

Auch wenn die Osteoporose eine ernstzunehmende Krankheit ist, ist sie auch behandelbar.
Die Osteoporosebehandlung steht grundsätzlich auf 3 Säulen: Bewegungsprogramm, Ernährung und medikamentöse Therapie. Alle diese Säulen sind für den Behandlungserfolg wichtig:

– Überpüfen Sie zuerst ihren Speiseplan. Reduzieren sie die phosphathaltigen Lebensmittel, z.B. fetten Käse, Wurst, Schokolade, Konserven. Diese tragen zum Kalziumverlust des Körpers bei.
– Ernähren sie sich mit kalziumreichen Produkten, Milch und Joghurt sind ideal.
– Verzichten Sie auf das Rauchen und den Alkohol: Bier und Wein sind
Kalziumräuber.
– Sonnenbäder im Massen sind auch wohltuend, da die Sonnenstrahlung die Vitamin-
D-Produktion durch die Haut ankurbelt. Bewegung stärkt die Knochen, regel-
mässige Spaziergänge oder Fahrradtouren wirken sich positiv auf den Knochen-
stoffwechsel aus.
– Um Stürze und Knochenbrüche zu vermeiden tragen sie bequeme und feste Schuhe.
– Beseitigen Sie Stolpersteine aus ihrer Wohnung. Rutschige Teppiche oder Kabel sollten nicht frei herumliegen, sondern befestigt werden.

Was tun, wenn Brüche eingetroffen sind?

Bei Patientinnen die bereits Brüche erlitten haben steht die Behandlung der Schmerzen und
Stabilisierung der betroffenen Fraktur im Vordergrund. Der Arzt wird ihnen die
verschiedenen Medikamente je nach Alter und Körperfraktur verschreiben. Als Unterstützung der Behandlung hat sich eine kalziumreiche Ernährung bewährt. Oft muss zusätzlich Kalzium zusammen mit Vitamin D als Nahrungsergänzung genommen werden.
Ziel einer Osteoporosebehandlung ist das Vermeiden von Knochenbrüchen, daher sollten Sie regelmässig zum Arzt gehen und im Abstand von 1-2 Jahren ihre Knochendichte prüfen.