Verdacht auf Brustkrebs

In den Entwicklungsländern gilt Brustkrebs bei Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren an erster Stelle als Todesursache.
Der Verdacht auf Brustkrebs kann bei verschiedenen Veränderungen in der Brust auftreten. Aber nicht jeder Befund an der Brust bedeutet Krebs. Nur 10% der Konsultationen wegen Verdacht auf Veränderungen gelten wirklich als Brustkrebs, aber das heisst nicht, dass diese Beschwerden nicht schnell und effektiv abzuklären sind.
Der Verdacht auf Brustkrebs wird heute immer mehr anhand einer durchgeführten Mammografie oder Sonografie gestellt.
Neben dem Kennenlernen der Patientin stellen Geschlecht, Alter und familiäre Belastung eins der wichtigsten Risikofaktoren dar. So liegt bei einer Frau unter 40 Jahren das Risiko, dass ein Knoten Krebs ist, bei unter 1%. Bei einer Frau zwischen 41 und 55 Jahren bei 9% und bei einer Frau über 50 Jahre bei ca. 40%.
Es gelten aber auch andere Risikofaktoren, wie z.B. eine späte Menopause oder eine frühe Menarchie (1. Regelblutung). Familiäre Belastung oder auch gutartige Brusterkrankungen erhöhen das Risiko. Aber das Fehlen eines Risikofaktors sollte nicht zu einer falschen Sicherheit verleiten. Die Abklärung beim Vorliegen von Brustveränderungen sollten keineswegs ausbleiben.

Die klinische Untersuchung beginnt mit der Inspektion. Es wird nach Vorwölbungen, Hautrötungen, Veränderungen an der Haut oder der Brustwarze gesucht.
Das Abtasten der Brust ist sehr wichtig. Bei Patientinnen in deren Mammografie nichts entdeckt werden konnte, konnten immerhin bei 4 – 5,7% derer rein durch das Abtasten ein Karzinom entdeckt werden.
Wenn ein Befund ertastet werden kann wird er auf seine Verschieblichkeit gegenüber der Haut, sowie auf seine Grösse geprüft. Die Untersuchung wird beim sitzenden und liegenden Patienten durchgeführt.
Wenn bei Druck auf den Warzenhof eine Sekretion entdeckt wird, wird auch dieses Sekret untersucht.
Zum Abschluss einer Untersuchung werden auch die Lymphknotenstationen in der Achselhöhle abgetastet.
Ein tastbarer Befund muss immer weiter abgeklärt werden.

Mammografie- und Ultraschalldiagnostik.

Patientinnen unter 30 Jahre, aber auch bei Schwangeren, kann bei Verdacht als erstes ein Brustultraschall durchgeführt werden. Es kann immer entschieden werden, ob der tastbare Befund zystisch oder ein solider Tumor ist.Falls es sich um einen Knoten handelt wird auch eine Mammografie durchgeführt.
Bei Frauen über 30 Jahren wird an erster Stelle immer eine diagnostische Mammografie eingesetzt. Es hilft einerseits den Befund diagnostisch einzugrenzen, andererseits aber auch weitere Befunde aufzudecken.