Alzheimer- eine Frauenkrankheit?

Alzheimer – eine Frauenkrankheit?

Statistische Studien besagen, dass Alzheimer häufiger bei Frauen auftritt, als bei Männern.

Die Erklärung ist noch unklar. Man meint, dass es imZusammenhang  steht mit dem Oestrogenmangel, der bei Frauen im letzten Drittel des Lebens auftritt.

Andere Meinungen sagen, dass es am unterschiedlichen Fettstoffwechsel bei Mann und Frau liegt. Wiederum könnte es mit einigen Risikogenen zusammenhängen oder mit der höheren Lebenserwartung der Frau.

Die Alzheimerkrankheit ist die meisst bekannte neurologische degenerative Erkrankung und häufigste Ursache für Demenz in Europa.

Die Demenz zerstört das Gehirn in Bezug auf die Sinneswahrnehmung, die Sprache und die Koordination von bewusster Bewegung .

All das beeinträchtigt den Lebensablauf.

Ursachen:

Die Ursachen sind vielfältig und komplex. Mit Sicherheit gibt es eine genetische Veranlagung, die in Kombination mit äusseren Einflüssen den Ausbruch der Krankheit verstärken oder vermindern kann.

In diesem Zusammenhang hat man verschieden Risikofaktoren entdeckt:

Der wichtigste Risikofaktor ist das Alter. Hinzu kommt das kardiovaskuläre Risiko. Einen grossen Einfluss spielt auch  hohes Cholesterin und Gefässerkrankungen bei der Entstehung der Alzheimerkrankheit, deswegen ist es nützlich dies zu kontrollieren.

Neue Studien beweisen, dass die Kontrolle von Bluthochdruck das Risiko von Demenz vermindert.

Gründe zum Arzt zu gehen:

Die Erkennung der Krankheit in der ersten Phase ist sehr wichtig, da mit der richtigen Behandlung den Verlauf stoppen kann. Es gibt einige Symptome die helfen können die Alzheimerkrankheit zu erkennen. Das erste Symptom ist der Gedächtnisverlust, haupt-

Sächlich des Kurzzeitgedächtnisses, aber auch in wenig häufiger Fällen kann es andere Merkmale wie Sprachschwierigkeiten oder Sehstörungen geben.

Im Anfangsstadium sind es kleine Verluste von Aufmerksamkeit, das Verlieren von Gegenständen, die sich langsam häufen. Der Patient vergisst was er vor ein paar Stunden gemacht hat. Aber im Gegenteil weiss er alles über sein Jugendleben.

Besser vorbeugen:

Ein gesundes Leben mit einer Mittelmeerdiät und Sport sind hilfreich um die Krankheit vorzubeugen.

Ernährung: Mittelmeerdiät wie auch z.B. Kurmina, eine Spezie die im Curry beinhaltet ist, scheinen einen möglichen Schutz gegen Alzheimer zu geben.

Sport: Die Studien, dass Sport einen Einfluss haben kann, sind nicht eindeutig, aber die meissten Spezialisten befürworten tägliche Gymnastik. Es kann hilfreich sein.

Gesunder Lebensstil:

Der Blutdruck sowie Cholesterin und Diabetes bilden ein hohes Risiko für Hirninfarkte, das wiederum die vaskuläre Demenz verursacht und das Risiko für die Entstehung von Alzheimer erhöht. Deswegen sollten sie gut kontrolliert werden.

Hoffnungsvolle Zukunft:

Alzheimer ist zur Zeit noch nicht heilbar, aber mit den heutigen Behandlungsmöglichkeiten kann der Krankheitsverlauf verbessert werden. Eine Kombination von psychologischer Therapie und Medikamenten kann hilfreich in den ersten Phasen der Krankheit sein.

Auch wenn der Verlauf unterschiedlich beim Menschen sein kann, Gedächtnistraining fördert die mentalen Funktionen. Ausserdem ist es einfacher funktionelle und soziale Aspekte zu verarbeiten, die die Anpassung an den täglichen Ablauf vereinfachen.

In Zukunft wird man die Krankheit vor Ausbruch der Demenz diagnostizieren können und die Behandlung wird den Verlauf verzögern.

Wenden sie sich  bei Fragen an Ihren Arzt.

Verdacht auf Brustkrebs

In den Entwicklungsländern gilt Brustkrebs bei Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren an erster Stelle als Todesursache.
Der Verdacht auf Brustkrebs kann bei verschiedenen Veränderungen in der Brust auftreten. Aber nicht jeder Befund an der Brust bedeutet Krebs. Nur 10% der Konsultationen wegen Verdacht auf Veränderungen gelten wirklich als Brustkrebs, aber das heisst nicht, dass diese Beschwerden nicht schnell und effektiv abzuklären sind.
Der Verdacht auf Brustkrebs wird heute immer mehr anhand einer durchgeführten Mammografie oder Sonografie gestellt.
Neben dem Kennenlernen der Patientin stellen Geschlecht, Alter und familiäre Belastung eins der wichtigsten Risikofaktoren dar. So liegt bei einer Frau unter 40 Jahren das Risiko, dass ein Knoten Krebs ist, bei unter 1%. Bei einer Frau zwischen 41 und 55 Jahren bei 9% und bei einer Frau über 50 Jahre bei ca. 40%.
Es gelten aber auch andere Risikofaktoren, wie z.B. eine späte Menopause oder eine frühe Menarchie (1. Regelblutung). Familiäre Belastung oder auch gutartige Brusterkrankungen erhöhen das Risiko. Aber das Fehlen eines Risikofaktors sollte nicht zu einer falschen Sicherheit verleiten. Die Abklärung beim Vorliegen von Brustveränderungen sollten keineswegs ausbleiben.

Die klinische Untersuchung beginnt mit der Inspektion. Es wird nach Vorwölbungen, Hautrötungen, Veränderungen an der Haut oder der Brustwarze gesucht.
Das Abtasten der Brust ist sehr wichtig. Bei Patientinnen in deren Mammografie nichts entdeckt werden konnte, konnten immerhin bei 4 – 5,7% derer rein durch das Abtasten ein Karzinom entdeckt werden.
Wenn ein Befund ertastet werden kann wird er auf seine Verschieblichkeit gegenüber der Haut, sowie auf seine Grösse geprüft. Die Untersuchung wird beim sitzenden und liegenden Patienten durchgeführt.
Wenn bei Druck auf den Warzenhof eine Sekretion entdeckt wird, wird auch dieses Sekret untersucht.
Zum Abschluss einer Untersuchung werden auch die Lymphknotenstationen in der Achselhöhle abgetastet.
Ein tastbarer Befund muss immer weiter abgeklärt werden.

Mammografie- und Ultraschalldiagnostik.

Patientinnen unter 30 Jahre, aber auch bei Schwangeren, kann bei Verdacht als erstes ein Brustultraschall durchgeführt werden. Es kann immer entschieden werden, ob der tastbare Befund zystisch oder ein solider Tumor ist.Falls es sich um einen Knoten handelt wird auch eine Mammografie durchgeführt.
Bei Frauen über 30 Jahren wird an erster Stelle immer eine diagnostische Mammografie eingesetzt. Es hilft einerseits den Befund diagnostisch einzugrenzen, andererseits aber auch weitere Befunde aufzudecken.

Eine neue Impfung gegen Krebs

Das Zervix-Karzinom ist die zweithäufigste Krebsursache bei Frauen weltweit.

Eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs könnte die Erkrankungszahlen in Zukunft deutlich verringern.

Humane Papillomaviren gelten als Krebsauslöser.

 

Was sind eigentlich Papillomaviren?

 

Papillomaviren sind Warzenviren. Es gibt bis heute ca. 100 verschiedene Papilloma-

Virenarten, aber nur wenige sind für den Menschen von Bedeutung. Die meissten Menschen, fast jeder Erwachsene ist irgenwann damit in Kontakt gekommen, müssen jedoch keine Angst haben. In über 80% aller Fälle von HPV-Infektionen siegt das Immunsystem des Körpers und die Viren verschwinden unbemerkt von selbst. Es gibt also gutartige Papillomaviren, die z.B.  Hautwarzen verursachen.

Eine weitere gutartige Art, die allerdings lästig und unangenehm ist, verursacht die Genital-warzen, auch Kondilome genannt. Die Infektion erfolgt beim Sexualkontakt.

Und zuletzt kommt die bedeutsame Gruppe vom HPV-Viren. Die sind die Viren, die „High Risk“ genannt werden. Sie tragen ein erhöhtes Risiko an der Erkrankung  Gebärmutterhalskrebs und die Übertragung erfolgt ausschliesslich  sexuell.

 

Führt jede HPV-Infektion mit Papillomaviren zu Krebs?

 

Nein, nur vereinzelt ist das Risko erhöht an Krebs zu erkranken. Nur die Hochrisikotypen „High Risk“ sind an der Entstehung von Krebs beteiligt. Da nur wenige HPV-infizierte Menschen an Krebs erkranken müssen zudem weitere Risikofaktoren zur Krebsentstehung

beitragen. Ausserdem muss das Virus über Jahre hinweg im Körper persistieren, d.h.

die Viren müssen sich  dauerhaft in den Zellen eingenistet haben, damit eine Krebsvorstufe entstehen kann. Dies geschieht lediglich bei 1/5 der HPV-Infizierten. Da nicht alle infizierte Menschen Genitalkrebs entwickeln, muss es noch zusätzliche Risikofaktoren geben. Dazu gehören Rauche, Einnahme der Pille länger als 5 Jahre, geschwächtes Immunsystem,z.B. bei einer HIV-Infektion, Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern, wie Herpes Simplex oder Clamydien, mehrgebärende Frauen.

 

Wie verbreitet sich das Virus?

 

Die HPV-Infektion ist die häufigste sexuell übertragene Erkrankung überhaupt.

Bei Frauen unter 30 Jahren liegt die Infektionsrate bei bis zu 25%.

Die Ansteckung erfolgt über Haut- oder Schleimhautkontakte, also beispielsweise über Vagina, After Schamlippen oder Penis.

Kondome bieten aber nur einen begrenzten Schutz.

 

Wie kann ich wissen, ob ich infiziert bin?

 

Bei Frauen wird eine HPV-Infektion in erster Linie im Rahmen der Krebsvorsorgeunter-suchung entdeckt.

Es gibt einen Test der Papillomaviren erfasst. Schon geringste Mengen an Virusmaterial snd in der Gewebeprobe nachweisbar. So kann man nachweisen, ob die Patientin von den

„High Risk“-Viren betroffen ist.  50% von denen können Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

Männer sind sich dieser Infektion mit HPV-Viren gar nicht bewusst.

Bei Vorliegen einer HPV-Infektion der Frau ist es sinnvoll auch den Partner zu untersuchen. Bei positiven Frauen kann man bei etwa 25% der Männer die Infektion ebenfalls nachweisen. Doch der Nachweis ist schwierig. Eine Peniskopie, das Betrachten des Penis mit einem Mikroskop ist nicht sehr verbreitet.

 

Wie kann ich mich vor einem Infekt schützen?

 

Die einzige absolute Sicherheit ist die sexuelle Abstinenz. Das Kondom bietet keinen sicheren Schutz vor einer Infektion, da die Übertragung der Viren durch Hautkontakt erfolgt. Im September 2006 wurde der erste Impfstoff gegen Humane Papillomaviren

zugelassen. Die Impfung wirkt nur vorbeugend und richtet sich daher vorwiegend an Personen, die noch nicht mit HPV-Viren infiziert sind.

 

Impfung statt Krebsvorsorge?

 

Untersuchungen an bereits geimpften Frauen haben gezeigt, dass die Impfung fast 100%-ig

zu einem langfristigen Schutz führt. Dennoch sollte auf keinen Fall auf die jährliche Krebs-

früherkennungsuntersuchung  beim Frauenarzt verzichtet werden, da neben der durch den Impfstoff abgedeckten Viren auch andere Typen Krebs auslösen können.

Ein HPV-Impfung ist jedoch kein Ersatz für die Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Nur wenn beide Vorsorgemassnahmen (Impfung und regelmässige Untersuchung) zum Einsatz kommen, kann eine Frau von einer grösseren Sicherheit vor Gebärmutterhalskrebs profitieren.

 

 

Wer soll geimpft werden?

 

Alle Frauen können geimpft werden. Derzeit liegen Empfehlungen für Mädchen und Frauen ziwschen  9 und 26 Jahren vor. Ideal ist es,  wenn die Impfung vor dem ersten  Geschlechtsverkehr stattfindet.

Der Impfstoff ist 100% sicher. Die Immunisierung erfolgt über eine dreimalige Gabe und wir gut toleriert. Es ist aber wichtig die Impfung komplett durchzuführen da sonst keine 100% Impfschutz  gewährleistet wird.

Frauen über 27 Jahre sollten individuell durch Ihren Frauenarzt beraten werden.

Libidoverlust im Alter

Libidoverlust in den Wechseljahren
Sexualität im Alter

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Verstimmungen und einer Beeinträchtigung der Gemütslage, die auch zu einer verminderten Libido führen kann.
Über die Auswirkungen der Menopause auf die Sexualität als Teil des Alterungsprozesses
ist bei der Frau weniger erforscht, als beim Mann. Lust und Libido spielen für Frauen auch nach der Menopause eine wichtige Rolle.
Viele Frauen glauben noch immer völlig zu unrecht, dass der Verlust oder das Abnehmen der Libido Begleiterscheinungen der Wechseljahre sind, gegen die man nichts tun kann.
Sexuelle Probleme bei Frauen haben sehr häufig körperliche Ursachen, die erfolgreich behandelt werden können. Eine erfüllte Sexualität spielt eine wichtige Rolle für Frauen nach der Menopause.

Die Stimmungen der Sexualität bei Frauen werden in vier verschieden Typen eingeteilt:

1. Mangel, bzw. Verlust auf sexuelle Begierde (gestörte Libido), bishin zur völligen
Abneigung gegen sexuellen Kontakt (sexuelle Aversion).
2. Störungen der sexuellen Erregung.
3. Unfähigkeit einen Orgasmus zu erleben (Orgasmusstörungen).
4. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) oder sogar Unfähigkeit
einen normalen vaginalen Geschlechtsverkehr durchzuführen (Vaginismus).

Was sind die Ursachen dafür?

Eine verminderte Libido kann nicht nur hormonell, sondern auch organisch bedingt sein.
Gefässveränderungen wie bei der Artheriosklerose oder neurologische Erkrankungen kommen relativ häufig vor.
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetis, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel- oder Schild-
drüsenstörungen sind als Ursache für eine verminderte Libido möglich.
Psychische Erkrankungen wie Depression können sich sehr negativ auf das Lustempfinden
der Frau auswirken. Ausserdem kann die Einnahme von bestimmten Medikamenten zu
Nebenwirkungen führen, die einen Libidoverlust mit sich bringt.
Besonders die abrupte Hormonumstellung bei Frauen nach einer Eierstockentfernung führt zu sexuellen Beschwerden, die die Partnerschaft und Lebensqualität beeinträchtigen können.
Die Störungen hängen mit der plötzlichen Reduktion der Testosteronkonzentration im Blut
zusammen.

Welche Rolle spielen die Hormone?

Eine sehr Wichtige. Sie sind körpereingene Substanzen, die die Chemie der Körperzellen kontrollieren. Sie steuern auch die Gefühle und das Immunsystem und beeinflussen ausserdem den Alterungsprozess. Von allen Hormonen spielen vor allem Östrogene und Androgene (männliche Hormone, wie Testosteron) eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sexualfunktion.
Östrogene sind für die Erhaltung der Vaginalschleimhaut, sowie für die Sensibilität, Durch-
blutung und Feuchtigkeit im Genitalbereich entscheidend. Androgene (männliche Hormone), in diesem Fall besonders das Testosteron, sind für das Lustempfinden der Frau
besonders wichtig. Sie steigern die sexuelle Begierde, Erregung, Orgasmus und das allgemeine Wohlempfinden.
Bei Frauen mit einem Libidomangel liegen die Hormonwerte unterhalb des Normwertes.
Frauen in den Wechseljahren sind besonders betroffen, denn während der Menopause ist
die Produktion von männlichen Hormonen vermindert.

Wie kann therapiert werden?

In Abhängigkeit von der Ursache der sexuellen Störung kann eine Behandlung mit Medikamenten (z.B. mit Hormonen) oder auch eine Psychotherapie, sowie eine Kombination von beiden in Frage kommen.
Eine Therapie muss somit auf körperliche, psychische und partnerschaftliche Problemfaktoren eingehen können.
Eine Hormontherapie ist dann zu überlegen, wenn der Arzt eine Hormonstörung feststellt.
Eine andere Indikation für eine Hormontherapie kann auch das Eintreten der Wechseljahre sein. Das Wiederherstellen des normales Hormonspiegels mit Hilfe von neu entwickelten
Testosteron-Hormonspray’s oder transdermalen Pflastern kann häufig auch das Sexualleben der Frauen wieder normalisieren.

Etwa 40 % aller Frauen in der Postmenopause klagen über mangelndes sexuelles Verlangen, nur 2% der Frauen sagen, dass sie speziell für dieses Problem eine Therapie suchen.
Dabei sollten die Frauen wissen, dass eine Behandlung heute möglich ist.
Scheuen Sie sich nicht mit Ihrem Frauenarzt darüber zu reden, er wird Ihnen individuell die bestmögliche Therapie empfehlen.

Polyzystische Ovarien oder auch „Das PCO-Syndrom“

Polyzystische Ovarien oder auch „Das PCO-Syndrom“

Zysten in den Eierstöcken kommen bei einer Frau im gebärfähigen Alter häufig vor, bleiben aber ohne Konsequenzen. Deshalb sollte man mit der Diagnose „Polyzystische Ovarien“ vorsichtig umgehen, denn 20-40% der Frauen, falls sie noch sehr jung sind, zeigen ähnliche Befunde im Ultraschall, sind es aber nicht.

Polyzystische Ovarien bedeuten, dass die Eierstöcke viele Zysten tragen, aber um daraus das PCO-Syndrom auszumachen bedarf es weiterer Symptome. Es muss eine Gewichts-zunahme geben, unregelmässige Zyklen bis hin zum Ausbleiben der Regel. Es wird oft mit einer Veränderung des Hormonhaushalts begleitet, u.a. der männlichen Hormone auch Androgene genannt, die wiederum einen ungewünschten Haarwuchs oder Akne verursachen.
Sterilität ist häufig eine Begleiterscheinung, da der Eisprung nicht stattfindet oder nur unregelmässig.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Mit einer routinemässigen gynäkologischen Kontrolle in Verbindung mit einem vaginalen Ultraschall kann man die Zysten in den Eierstöcken beurteilen. Meisstens fühlen sich die Eierstöcke etwas hart und vergrössert an. Auch im Rahmen einer Bauchspiegelung kann man die Diagnose erstellen, wobei die Eierstöcke direkt zu beurteilen sind.

Wie wird behandelt?

Wenn einmal die Diagnose festgestellt worden ist, gibt es verschiedene Behandlungs-möglichkeiten. Sie sind unterschiedlich, je nach Frau und je nach den Symptomen. Jeder Fall benötigt eine andere Art von Behandlung. Hat die Frau Kinderwunsch, hat sie Übergewicht, hohen Blutdruck, Hirsutismus, etc. muss man anders Vorgehen.
Falls die Frau an Übergewicht leidet, sollte sie Ihren Lebensstil ändern, eine Diät machen und sich mehr bewegen. Dies kann man zusätzlich mit Medikamenten beeinflussen, die meissten dieser Frauen sind insulinresistent und benötigen zuckersenkende Medikamente.
Damit verlieren sie das Übergewicht und bekommen wieder die Menstruation.

Ist Kinderwunsch vorhanden?

Fall Kinderwunsch besteht wird zuerst eine medikamentöse Sterilitätsbehandlung begonnen. Einfache Medikamente die in Form von Tabletten den Eisprung fördern werden eingesetzt. Sie werden meisstens mit zuckersenkenden Mitteln kombiniert. 70% dieser Frauen bekommen wieder einen Eisprung, aber nur 30 % davon werden schwanger.
Falls die Patientin resistent auf diese einfache Methode ist, kann man auch eisprungfördernde Medikamente in Form von Spritzen geben, immer unter gynäkologischer Aufsicht, denn es häufen sich Zwillingsschwangerschaften.

Die erste Untersuchung- Adios Tabus.

Hast Du  schon über eine Vulvagynose gehört oder eine Pilzinfektion? Weisst Du wie das Vaginalsekret aussieht ?

Die gynäkologische Kontrollen sind sehr wichtig für das Wohlbefinden der Frau, ihr ganzes Leben lang.                                                                                                     

 Warum hat man soviel Angst vor dem ersten Frauenarztbesuch?

 Mythen und Tabus, sowie Angst vor Schmerzen, Scham,  Zurückhaltung und intime Informationen  dem Frauenarzt  mitzuteilen führen dazu, dass viele Frauen erst spät mit den regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen beginnen.

Warum soll ich hin, wenn mir nichts wehtut?

Die steigende Zahl von Schwangerschaften bei Teenagern, die alarmierende Zahl von Schwangerschaftabbrüchen, sowie hie Häufung von Geschlechtskrankheiten begründen die Notwendigkeit gynäkologische Kontrollen so früh wie möglich zu beginnen.

Die Beratung  und der Rat des Frauenarztes sind wichtige Bestandteile für die Vorsorge dieser Probleme, die die Zukunft der Frau beeinflussen können.

Unregelmässigkeiten und Schmerzen während der Periode sollten nicht als natürlich angesehen werden und müssen abgeklärt werden.

Wir Gynäkologen sind uns bewusst, dass eine gynäkologische Kontrolle für keine Frau angenehm ist. Die Beratung und die Sensibilität sind Grundlage für das Vertrauen der Frau zu ihrem Frauenarzt, damit sie regelmässige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

Wann soll man mit der Vorsorge beginnen und wie oft ?.

Das ideale Alter liegt zwischen 16 und 18 Jahren bzw. Vor dem ersten Geschlechtsverkehr.

Natürlich, wenn Infektionen oder Entzündungen auftreten , sollte man jederzeit einen Frauenarzt aufsuchen. In der Regel sollte man  1x jährlich zur Kontrolle, falls keine Probleme auftreten. Bei Hormonbehandlungen wie z.B. der Pille werden 2x jährlich Kontrollen empfohlen.

 Was wird gemacht?

 Zuerst wirst Du ein Gespräch mit dem Arzt führen, damit er Dich und Deine Krankengeschichte kennenlernt. Danach wird die gynäkologische Untersuchung durchgeführt.

Überwinde Deine Angst und dein Schamgefühl, denn der Frauenarzt ist da Dir zu helfen.

Er wird untersuchen, ob Deine Geschlechtsorgane normal entwickelt sind.

Verhütung in den Wechseljahren

Muss ich in den Wechseljahren verhüten?

Ungefähr in einem Alter von 45 Jahren lässt die Produktion von weiblichen Hormonen an den Eierstöcken langsam nach. Dies führt dazu, dass es durchschnittlich ab dem 50. Lebensjahr soweit kommt, dass die Periode ausbleibt und damit die Menopause eintritt.

Als positiv empfinden nur die wenigsten Frauen diese Lebensphase. Aber positive Aspekte gibt es in dieser Phase auch, denn beim aussetzen der Monatsblutung kann es nicht mehr zu einer Schwangerschaft kommen.

Auch wenn in den Wechseljahren die Abstände zwischen den Regelblutungen unregelmässig und meisst länger sind,  und dadurch auch meisstens nicht mehr im Zyklus ein Eisprung stattfindet, ist bis zur Menopause, der letzten Regelblutung, eine Schwangerschaft möglich und Verhütung daher notwendig.

Jede 2. Frau ab den 45. Lebensjahr ist der Meinung, sie müsse nicht mehr verhüten. Damit jedoch wirklich nichts passiert muss man den genauen Zeitpunkt der Menopause kennen.

Hormonuntersuchungen können Sicherheit schaffen.

Wer nicht abwarten will, um die Menopause festzustellen, kann auch eine Hormonuntersuchung durchführen lassen. Dabei wird der Östrogenspiegel und FSH-Wert 3x untersucht um das Untersuchungsergebnis nicht zu verfälschen.

 4 Wochen vor der Untersuchung müssen Hormonpräprate abgesetzt werden.

 Welche Verhütung in den Wechseljahren?

Die Pille eignet sich oft nicht zur Verhütung. Ab dem 35.-40. Lebensjahr sollte keine „normale Pille“ mehr angewandt werden. Der Grund dafür ist, dass diese mit einem deutlich erhöhten Thromboserisiko einhergeht. Zusätzliche Faktoren wie Rauchen oder Übergewicht steigern dieses Risiko aber erheblich. Es sollten alternative Methoden ab diesem Alter bevorzugt werden.

Die Depotspritze.

Die sogenannte „3-Monatsspritze“ ist eine einmalige Hormoninjektion die für etwa 3 Monate eine Schwangerschaft verhindert. Allerdings kommt es in dieser Zeit sehr häufig zu Blutungsunregelmässigkeiten. Diese Methode ist für die Zeit der Wechseljahre im allgemeinen nicht zu empfehlen.

Die Spirale.

Als sicherste Alternative gilt die Hormonspirale. Sie ist für viele Frauen in den Wechseljahren eine gute und sichere Verhütungsmethode. Sie eignet sich gerade für Frauen mit Blutungsstörungen. Sie bleibt 5 Jahre im Körper. Die meissten Frauenärzte empfehlen besonders während der Wechseljahre die Spirale, da sie die sicherste und verträglichste Verhütungsmethode in dieser Lebensphase ist.

Das Kondom:

Kondome bestehen aus Latex. Die Sicherheit kann durch die zusätzliche Anwendung eines

samenabtötenden Wirkstoffs noch erhöht werden. Nebenwirkungen gibt es bis auf allergische Reaktionen keine.

Natürliche Empfängnisverhütung.

Die sogenannten natürlichen Verhütungsmethoden, wie die Temperaturmethode (die tägliche Messung der Körpertemperatur) kombiniert mit der Schleimmethode (bei der der Schleim im Bereich des Muttermundes kontrolliert wird)  sind für diesen Lebensabschnitt nicht geeignet. Sie setzen einen regelmässigen Zyklus mit einem Eisprung voraus, da in den Wechseljahren die Abstände zwischen den Blutungen unregelmässig sind erscheinen diese Methoden als zu unsicher und nicht empfehlenswert.

Die Sterilisation:

Bei der Sterilisation der Frau werden beide Eileiter durchtrennt, sodass eine Befruchtung nicht mehr stattfinden kann.

Die Sterilisation beim Mann wo man beide samenleiter durchtrennt ist viel einfacher als bei der Frau, wo der Eingriff mit Vollnarkose erfolgen muss.

Der Entschluss einer abgeschlossenen Familienplanung muss sichergestellt sein.

Da dies bei vielen Frauen und Männern mittleren Alters der Fall ist, kann fúr sie die Sterilistion eine sichere Methode der Empfängnisverhütung sein.

Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab. Nach dem 40. Lebensjahr liegt diese Rate bei 5%. Über 45 Jahren liegt sie nur noch bei 0,2%. Die Wahrscheinlichkeit ein Kind zu bekommen ist in diesem Alter sicher sehr niedrig, weil aber immer noch ein Eisprung möglich ist kann bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft auftreten. Um einen sogenannten „Nachzügler“ zu vermeiden, sollte bis die Menopause festegestellt wird, verhütet werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt über ihre Vorstellung zum Thema Empfängnisverhütung und darüber welche Methode für sie persönlich die Vorteilhafteste ist.

                                                                  

Verhütung

Die richtige Verhütungsmethode für Sie

Die Auswahl des geeigneten Verhütungsmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Alter, Familienplanung, Sicherheit, Religion etc.
Seit Erfindung der Pille in den 60-er Jahren ist sie noch immer das Verhütungsmittel Nummer 1. Wer aber nicht schlucken will, hat andere Methoden zur Auswahl.

Natürliche Verhütungsmethoden, wie die Zeitwahlmethode nach Knaus-Ogino, die eine
Beschränkung des sexuellen Verkehrs auf die unfruchtbaren Tage, auch in Kombination mit der Basaltemperaturmessung und unter Beobachtung des Zervixschleims (Veränderung
des dünnflüssigen Zervixschleims mit einer Erhöhung der Basaltemperatur) sind nicht zu empfehlen, wenn der Zyklus nicht regelmässig ist oder Stress und andere Krankheiten vorkommen.
Es gibt auch kleine Computer mit speziellen Teststreifen für den Morgenurin, die vor den fruchtbaren Tagen warnen. Diese gelten auch als natürliche Verhütungsmethoden.
Aber diejenigen die Sicherheit möchten, sollten auf diese Methoden verzichten.

Es sind in den letzten Jahren neue Verhütungsmethoden entwickelt worden, die so sicher sind, wie die konventionelle Pille. Sie enthalten teilweise auch Hormone, die wie die konventionelle Pille auch den Eisprung verhindern oder Veränderungen der Schleimhäute in der Gebärmutter hervorrufen, die das Eindringen der Spermien oder Einnistung des Ei’s verhindern.
Unter diesen neuen Methoden ist ein Vaginalring aus Plastik, der eine Hormon-kombination, die gleichmässig abgegeben wird und von der Frau selbst in die Scheide eingeführt wird.
Dort bleibt der Ring 21 Tage lang und wird dann für eine Woche entfernt. Es ensteht dann die Monatsblutung. Für Frauen, die oft an Scheidenentzündungen leiden ist diese Methode nicht geeignet, da der Ring als Fremdkörper wirkt.

Für Frauen, die öfters die Pilleneinnahme vergessen, wird ein Hormonimplantat in Form von dünnen Kunststoffstäbchen empfohlen, die mit lokaler Betäubung unter der Haut plaziert werden. Die Hormonimplantate haben den Vorteil, dass sie 3 Jahre lang wirken, als Nachteil können sie aber Blutungsstörungen hervorrufen.

Die seit Jahren bekannte Spirale ist jetzt weiterentwickelt worden. Es gibt sie auch als Hormonpräparat (Hormonspirale), das nach dem Einsetzen in die Gebärmutter ständig
Hormone freigibt. Sie hat den Vorteil, dass ca. 70% der Frauen nach dem ersten Jahr keine
Monatsblutung mehr bekommen und die Sicherheit dieser neuen Spiralen ist praktisch so hoch, wie bei Einnahme der Pille. Sie ist sehr gut geeignet für Frauen, die an starken Monatsblutungen und Regelschmerzen leiden, da durch das Ausbleiben der Periode diese Beschwerden verschwinden.

Hormonpflaster stehen heute für Frauen, die keine Hormonpillen einnehmen möchten.
Es sind Pflaster, die mit einem Hormonpräparat imprägniert sind und lassen durch die Haut eine bestimmte Tagesmenge durch. Sie werden wöchentlich gewechselt. Als Nebenwirkung zeigt sich bei einigen Frauen mit empfindlicher Haut Allergien, die durch das Pflaster verursacht werden. Bei Frauen die viel schwitzen und eine feuchte Haut haben, sind diese Pflaster auch nicht geeignet.

Das Lea Contrazeptivum ist ein patentiertes System mit einer Plastikkappe, die von der Frau vor jedem Verkehr am Muttermund selbst plaziert wird. Ein Ventil fördert einen Unterdruck und hält es in einer sicheren Position. Es ist für Frauen geeignet, die weder die Pille, noch die Spirale vertragen.
Nachteile sind, dass die Kappe erst 8 Stunden nach dem Verkehr entfernt werden kann und sie nicht so sicher wie die hormonellen Methoden ist.

Der Frauenarzt wird Ihnen von den verschiedenen alternativen Verhütungsmethoden die für Sie geeignete aussuchen.

Osteoporose – eine heimtückische Krankheit

Was ist eigentlich Osteoporose?

Fast jeder von uns hat mit Sicherheit schon einmal etwas über Osteoporose gehört oder
gelesen. Wörtlich übersetzt heisst Osteoporose „poröser Knochen“. Die Krankheit Osteoporose ist durch eine verringerte Knochenmasse und einer porösen Knochenstruktur gekennzeichnet. Dieses führt dazu, dass die Knochen leichter brechen. Besonders anfällig sind die Knochen an denWirbelkörpern, dem Oberschenkelhals und den Handgelenken. Da der Knochenschwund lange Zeit ohne Anzeichen fortschreitet, kommt es nicht selten zu Brüchen ohne äussere Einflüsse. Eine sichtbare Spätfolge im Bereich der Brustwirbelsäule ist der „Witwenbuckel“, bei dem mehrere unbemerkte kleine Brüche stattfinden und diesen auslösen. In Deutschland leiden etwa 7 Mio. Menschen an dieser Volkskrankheit. Jede 4. Frau über 50 Jahre leidet an einer Osteoporose und weiss es gar nicht. Diese Frauen befinden sich meisstens in den Wechseljahren. Bei Frauen nach den Wechseljahren, also etwa nach dem 50. Lebenjahr, erhöht sich das Risiko noch einmal deutlich. Im Alter von 70 Jahren hat die Frau schon die Hälfte ihrer Knochenmasse verloren, während beim Mann in diesem Alter der Knochenverlust erst richtig beginnt. Aufgrund der Menopause, in der die normale Produktion der weiblichen Hormone in den Eierstöcken aufhört, kommt es zu einem fast doppelt so grossen Knochenverlust bei Frauen als bei Männern. Daher sind 9 von 10 osteoporotischen Patienten Frauen. Ungefähr 70% aller Knochenbrüche bei Menschen über 45 Jahren beruhen auf einer Osteoporose. Das grosse Problem der Osteoporose liegt in dem Frakturrisiko und den damit verbundenen Komplikationen. Jede 8. Frau in Europa über 50 Jahre wird im Laufe ihres Lebens einen osteoporosebedingten Knochenbruch an der Wirbelsäule erleiden, die als Folge zu einem Buckel, Hängebauch, Verlust der Taillenkontur, sowie chronische Rückenschmerzen führen. Das Risiko einer Frau an einer Hüftfraktur zu sterben, ist grösser als an Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs oder Ovarialkrebs zu erkranken.

Wie stellt der Arzt die Diagnose Osteoporose fest ?

Osteoporose muss so früh wie möglich erkannt und behandelt werden, um Frakturen
vorzubeugen.
Es haben sich 2 Möglichkeiten zur Diagnose einer Osteoporose bewährt.
Die eine Möglichkeit ist die Knochenmasse zu messen, um dessen Verlust zu diagnostizieren und frühzeitig zu behandeln. Heutzutage gibt es verschiedene Techniken
wie Ultraschall, Röntgenaufnahmen, CT, wobei sich die Knochendichtemessung mittels
Doppelphoton als sicherste Methode etabliert hat.
Seit kurzem haben wir die Möglichkeit den Knochenumbau zu prüfen. Dieser Knochenumbau lässt sich mittels eines Blut- oder Urintests bestimmen.

Wie entsteht Osteoporose ?

Die Knochen sind ein komplexes lebendes Gewebe, das sich ständig verändert und selbst repariert. Die Osteoporose entsteht dann, wenn mehr Knochen abgebaut als aufgebaut wird. Dieser Knochenumbauprozess kann aufgrund äusserer Einwirkungen, wie das Rauchen, Medikamenteinnahme (Cortison) oder falscher Ernährung gestört sein. In anderen Fällen sind es hormonelle Veränderungen, wie eine frühzeitige Menopause oder Stoffwechsel-störungen die Ursache für diesen Knochenschwund.

Wie behandelt man Osteoporose?

Ziel der Osteoporosebehandlung ist das Vermeiden von Knochenbrüchen. Dafür stehen dem Arzt verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Einige Medikamente stoppen den schnellen Knochenabbau, wiederum fördern andere Medikamente sogar den Aufbau von neuen Knochen.
Nach den Wechseljahren oder einer frühzeitigen Menopause werden oft weibliche Hormone, wie Östrogene, eingesetzt. Sie gleichen den entstandenen Hormonmangel aus
und verhindern einen weiteren Knochenabbau.

Was können Sie selbst gegen Osteoporose tun?

Auch wenn die Osteoporose eine ernstzunehmende Krankheit ist, ist sie auch behandelbar.
Die Osteoporosebehandlung steht grundsätzlich auf 3 Säulen: Bewegungsprogramm, Ernährung und medikamentöse Therapie. Alle diese Säulen sind für den Behandlungserfolg wichtig:

– Überpüfen Sie zuerst ihren Speiseplan. Reduzieren sie die phosphathaltigen Lebensmittel, z.B. fetten Käse, Wurst, Schokolade, Konserven. Diese tragen zum Kalziumverlust des Körpers bei.
– Ernähren sie sich mit kalziumreichen Produkten, Milch und Joghurt sind ideal.
– Verzichten Sie auf das Rauchen und den Alkohol: Bier und Wein sind
Kalziumräuber.
– Sonnenbäder im Massen sind auch wohltuend, da die Sonnenstrahlung die Vitamin-
D-Produktion durch die Haut ankurbelt. Bewegung stärkt die Knochen, regel-
mässige Spaziergänge oder Fahrradtouren wirken sich positiv auf den Knochen-
stoffwechsel aus.
– Um Stürze und Knochenbrüche zu vermeiden tragen sie bequeme und feste Schuhe.
– Beseitigen Sie Stolpersteine aus ihrer Wohnung. Rutschige Teppiche oder Kabel sollten nicht frei herumliegen, sondern befestigt werden.

Was tun, wenn Brüche eingetroffen sind?

Bei Patientinnen die bereits Brüche erlitten haben steht die Behandlung der Schmerzen und
Stabilisierung der betroffenen Fraktur im Vordergrund. Der Arzt wird ihnen die
verschiedenen Medikamente je nach Alter und Körperfraktur verschreiben. Als Unterstützung der Behandlung hat sich eine kalziumreiche Ernährung bewährt. Oft muss zusätzlich Kalzium zusammen mit Vitamin D als Nahrungsergänzung genommen werden.
Ziel einer Osteoporosebehandlung ist das Vermeiden von Knochenbrüchen, daher sollten Sie regelmässig zum Arzt gehen und im Abstand von 1-2 Jahren ihre Knochendichte prüfen.

Harninkontinenz – ein Problem und ihre Lösungen

Unter Harninkontinenz versteht man einen unkontrollierbaren Harnabgang.Er kann tagsüber oder nachts vorkommen. Dieser wird von Patientinnen als belastend empfunden, denn ihr soziales Leben wird dadurch beeinträchtigt. Sie tritt sowohl bei Männern, wie auch bei Frauen auf, und aus unterschiedlichen Gründen in jedem Lebensalter. Ältere Frauen sind doppelt so häufig betroffen, als ältere Männer.In gewisser Form ist die Harninkontinenz ein typisches Frauenleiden.

Die sogenannte Belastungsinkontinenz tritt bei vielen jüngeren Frauen nach Geburten auf. Durch Schwangerschaft und Geburt wird der Beckenboden geschwächt. Dies führt häufig zu unwillkürlichen Urinverlust bei körperlicher Anstrengung oder Anspannung, wie z.B. beim husten, niesen, lachen, sowie bei körperlichen Belastungen, wie z.B. treppensteigen  oder springen. Die Harninkontinenz bei der Frau bleibt in gewissem Masse ein ver-schwiegenes Problem. Acht von zehn Frauen, die unter den verschiedenen Formen und Ausprägung der Harninkontinenz leiden, leiden an dieser sogenannten Belastungsinkontinenz. Dieses Problem bleibt teilweise verschwiegen, denn manche Frauen sehen diese Art von Inkontinenz als ein normales „ Altersproblem“ an, womit man sich abfinden muss.

Harninkontinenz ist jedoch eine Erkrankung mit der man sich auseinandersetzen sollte und die behandelt werden kann. Viele Frauen versuchen sich jedoch über Jahre hinweg mit Einlagen und anderen Hilfsmitteln zu behelfen, bevor sie einen Arzt aufsuchen.

Es gibt verschiedene Formen von Harninkontinenz. Die wichtigsten davon sind die Belastungsinkontinenz (unwillkürlicher Harnabgang beim husten, niesen oder lachen) und die Dranginkontinenz (aussergwöhnlich häufiger Harndrang mit Urinverlust). Diese Form kommt häufiger bei Männern im hohen Alter vor. Ausserdem gibt es Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz. Da die verschiedenen Formen zum Teil auch unterschiedlich behandelt werden müssen, muss der Arzt eine genaue Diagnose stellen.

Entscheidend für die Entstehung einer Belastungsinkontinenz sind die Druck- und Spannungsverhältnisse im Unterleib.  Bei einer Druckerhöhung im Bauchraum, durch lachen oder husten verursacht, kann der Blasenschliessmuskel dann  nicht mehr wiederstehen und somit kommt es zum Urinabgang.

Ursachen einer solchen Harninkontinenz sind Schwäche des Blasenschliessmuskels, das Fehlen von weiblichen Geschlechtshormonen nach den Wechseljahren, denn dadurch verliert das Gewebe der Harnröhre und des Beckenbodens an Spannkraft.  Schwäche der Beckenbodenmuskulatur durch Folge von Geburten und Operationen, sowie angeborene Bindegewebsschwäche, wodurch die genannten Veränderungen besonders begünstigt werden.

Die zweithäufigste Form von Harninkontinenz ist die Drankinkontinenz, die eigentlich der schwerste Grad einer Reizblase ist. Die Dranginkontinenz ist durch sehr starken Harndrang bei geringer Füllung der Harnblase mit anschliessendem unwillkürlichem Harnabgang charakterisiert. Dieser Drang ist so stark, dass es die Betroffenen oftmals nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schaffen. Dahinter steckt in den meissten Fällen eine Überaktivität des Blasenmuskels. Männer sind doppelt so oft von einer Drangsymptomatik betroffen. Eine Dranginkontinenz tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Die Betroffenen müssen zwar oft Wasser lassen, können dabei aber nicht die Blase richtig entleeren. Das Wasser lassen kann brennen und Schmerzen im Unterleib sind ebenfalls nicht selten. Unter den möglichen Ursachen befinden sich Harnwegsinfekte, Blasentumore und häufig auch eine psychosomatisch hervorgerufene Blasenüberaktivität.

Der Frauenarzt diagnostiziert die Art der Harninkontinenz indem er ein sogenanntes Miktionsprotokoll anlegt, d.h. der Patient führt ein Tagebuch, in das er einträgt wieviel er täglich trinkt, wie oft er zur Toilette gehen muss und wie häufig es zu ungewolltem Urinverlust kommt. Eine gynäkologische Untersuchung ist dabei auch sehr wichtig um die Anatomischen Verhältnisse im Beckenboden darzustellen. Die gyn. Untersuchung, sowie eine Ultraschalluntersuchung sind zusätzliche Methoden zur Diagnose. Wenn der Arzt ber noch keine sichere Entscheidung treffen kann werden Spezialuntersuchungen, sogenannte Funktionsmessungen, die den Blasendruck während des Urinierens messen, durchgeführt.

Je nachdem unter welcher Art von Inkontinenz die Patientin leidet, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Ein wichtiger Schritt bei der Belastungsinkontinenz ist das Beckenbodentraining, das jede Frau selbst durchführen kann. Da der Beckenboden bei Frauen anatomisch anders aufgebaut ist als beim Mann muss hier ein geschlechter spezfisches Training erfolgen. Es sollte mit Hilfe eines Psychotherapeuten erlernt werden.Diese konservative Behandlung der Hanrinkontinenz kann auch mit dem Bio-Feedback-Training und einer Elektrostimulation kombiniert werden, um hier möglichst effektive Ergebnisse zu erzielen. Beim Bio-Feedback-Training wird dem Patienten durch Sonden die Aktivität der Beckenbodenmuskulatur und insbesondere des äusseren Schliessmuskels der Harnröhre während des Beckenbodentrainigs akustisch oder optisch angezeigt.

Diese Bio-Feedback-Methode sollte zwei- bis dreimal täglich für einige Minuten durchgeführt werden, denn dabei kommt es zu einer spürbaren Stärkung  des Schliessmuskels. Bei der Elektrostimulation werden über Elektroden elektrische Impulse übertragen. Damit wird erreicht, dass sich die Beckenbodenmuskulatur zusammenzieht, dadurch wird die Kontraktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur und des Blasenschliessmuskels verstärkt. Übergangsweise können Frauen ein Inkontinenzpessar zur Behandlung einer Stressinkontinenz benutzen, dieser wird in die Scheide eingelegt. Pessare sind in ver- schiedenen Formen als Ringe, Kugeln oder Würfel erhältlich. Sie sollten jedoch nur als Übergangslösung angewendet werden. Eine Gebärmutter- oder Harnblasensenkung sollte langfristig in jedem Fall operativ behandelt werden. Negative Auswirkungen eines Pessars können Ausfluss, Druckstellen und Entzündungen in der Scheide sein. Bei Frauen können auch Medikamente, wie weibliche Geschlechtshormone (Östrogene), die Harninkontinenz lindern, denn der Mangel an Östrogen führt dazu, dass die Schleimhäute der unteren Harn-wege empfindlich auf Urin reagieren, was wiederum einen verstärkten Harndrang auslösen kann. Es werden auch andere Substanzen eingesetzt, die auf den Schliessmechanismus der Blase wirken können, die aber wiederum erhebliche Nebenwirkungen haben, so dass diese kaum für längere Zeiträume geeignet sind.

Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg haben, bleibt nur noch operative Behandlung. Die Wahl der Operationsmethode richtet sich dabei nach der individuellen Indikation.

 Ziel der Operation ist die Wiederherstellung der zum Urin halten not-wendigen Beziehungen zwischen Blase und Harnröhre. Während früher invasive Eingriffe unter Verwendung von körpereigenem Material notwendig war, haben sich heute neu entwickelte körperfreundliche Kunststoffmaterialien bewährt, die es zulassen minimalinvasiv, bei vollem Bewusstsein des Patienten/der Patientin zu operieren, um das das Kontinenz-ergebnis direkt während des Eingriffs zu kontrollieren und ggfs. auch gleich zu korrigieren.

Folgende innovative Methoden stehen heute zur Verfügung:

Eine Bauchoperation (abdominale Kolposuspension nach Burch). Bei diesem Eingriff handelt es sich nicht um eine mininale Operationsart, sondern die Scheide wird durch den Bauchraum im Bereich des Blasenhalses angehoben. Diese Methode kann auch durch eine Bauchspiegelung (laparoskopische Kolposuspension) durchgeführt werden. Dies verkürzt den postoperativen Verlauf , sowie den stationären Aufenthalt. Andere Eingriffe kommen in Betracht, die von der Scheide aus durchgeführt werden. Dabei ist die minimal-invasive TVT-Plastik nach Ulmsten (TVT= tensionfree-vaginal-tape) eine der erfolgreichsten Operationstechniken. Dieses Verfahren wurde sowohl bei klinisch schwerer, als auch bei  leichter Stressharninkontinenz nach Absetzung und Versagen der konservativen Behandlungsmethoden  durchgeführt.Diese Methode, die  mehrjährig bewährt und standardisiert ist, ist nochmals zur Vereinfach-ung des chirurgischen Eingriffes, modifiziert worden. Dieser Eingriff wird in analgo-sedierter Lokalanästhesie durchgeführt und mindestens 90% der Frauen können innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem operativen Eingriff spontan miktionieren.

Diese neue T.O.T. (trans-opturatora-tape) beruht auf dem Positionieren eines Kunststoff-bändchens um die Harnröhre herum. Es bildet sich eine sogenannte Hängematte um diese Harnröhre, die die Aktion des Blasenschliessmuskels verstärkt und damit die Kontinenz begünstigt. Der Vorteil dieser Methode ist primär, dass es weniger Komplikationen oder Risiken im Vergleich mit der TVT-Methode gibt.

Was können Sie selbst tun, um der Inkontinenz vorzubeugen?

Sie sollten auf jeden Fall Faktoren, die zur Entstehung dieser Problematik führen, vermeiden. Hierzu zählen

– Gewichtsreduzierung bei starkem Übergewicht

– Behandlung einer chronischen Verstopfung

– Behandlung einer chronischen Bronchitis.

Wie schon erwähnt, ist auch eine Krankengymnastik hilfreich, die jedoch zumindest anfangs zusammen mit einer Therapeutin durchgeführt werden sollte. Bei leichten Formen der Inkontinenz kann man mit den o.g. konservativen Massnahmen in bis zu 80% der Fälle eine Besserung oder Heilung herbeiführen. Bei den operativen Eingriffen liegt die Erfolgsrate heutzutage mit der T.O.T.-Methode bei 60-80%. Mit einer erneuten Verschlechterung der Blasenverschlussfunktion muss hier aber oftmals nach einigen Jahren gerechnet werden, wenn die Ursachen wie starkes Übergewicht, chronisches Husten oder Verstopfung, nicht beseitigt werden.